Wettbewerb 2011: 1. Preis, zusammen mit Ammann Architekten und Prof. Dr. Bernhard Furrer
Ausführung: 2013-2015
Fotografien: Alexander Gemperle
Im Zentrum des Projekts steht das Pestalozzi-Schulhaus in seiner von den Architekten Grütter & Schneider und Hans Tschaggeny 1909 intendierten Form. Architektonisch und städtebaulich ist der Bau von hoher Qualität; er hat sich funktional und bautechnisch während eines ganzen Jahrhunderts bestens bewährt.
Das Projekt verzichtet daher auf markante Eingriffe und ein plakatives Hervorheben der heute nötigen Transformation. Es spürt vielmehr die vorhandenen, teilweise überdeckten Qualitäten auf, bringt sie wieder zur Wirkung und adaptiert den Bau und seine Umgebung mit wenigen, klar erkennbaren, aber zurückhaltenden Massnahmen für die heutigen Bedürfnisse.
Ein grundsätzlicher Entwurfsentscheid - der neue unterirdische Ausbau gegen Osten nimmt die nötigen technischen Räume auf - ermöglicht eine optimale Raumanordnung im historischen Bau.
Im Sockelgeschoss werden die Räume der Tagesschule kompakt angeboten. Die drei gleichwertigen Aufenthaltsräume sind durch Treppen mit dem Aussenbereich verbunden.
In den Obergeschossen werden die jeweils 4 Klassenräume pro Stufe geschossweise angeboten, die nötigen Gruppenräume sind günstig platziert. In den grossen Unterrichtsräumen wird die Tafelwand neu gestaltet und als leicht abgesetztes Einbauelement entwickelt. Dieses nimmt alle nötigen neuen technischen Installationen auf, die im Bereich dieses Elementes über die Geschosse vertikal geführt werden.
Horizontal ergänzt der Kabelkanal diese vertikale Komponente zu einer harmonischen einheitlichen Komposition. Damit kann mit minimalem Aufwand und ohne schalltechnische Nachteile eine neue Medienerschliessung der Räume realisiert werden.
Die ursprünglichen Sanitärräume waren nicht mehr erhalten. Sie werden neu klar strukturiert und präzise an die Raumstruktur angepasst. Die Farbgebung nimmt einzelne historische Vorgaben auf und entwickelt darauf ein zeitgemässes Konzept.
Der Turnhallentrakt weist ausser der Hallendecke keinerlei historisch bedeutsame Elemente mehr auf, da das Gebäude vor längerer Zeit komplett umgebaut wurde. Die Räume mit allen Nebennutzungen wurden auf einfache Art neu gegliedert und den heutigen Bedürfnissen angepasst.
Die Halle wurde innen gedämmt und bekam ein Futter aus vertikal versetzen Holzplatten, um die Höhe des Raumes zu seiner Balkendecke zu betonen. Ein Fenster vom Treppenhaus zur Halle erinnert an den hier historisch vorhandenen Balkon.